User Charakterisierung
Wie gerade erläutert, sind User im Web 2.0 nicht mehr nur Informationsbezieher. Sie stellen selbst Informationen zur Verfügung und tragen einen wesentlichen Teil zu den im Internet abrufbaren Inhalten bei. In der Social Media Welt sind sie dabei den Richtlinien der jeweiligen Communities unterworfen. Wenn diese missachtet werden, können die User von den Social Communities ausgeschlossen werden (vgl. Borges, 2009, S. 63). Im Prinzip gibt es allerdings keine Art von Gesetzen oder Organisationen, die eine Ordnung in das Verhalten der User bringen können, was vor allem selbstständigen Bloggern einen enormen Freiraum lässt (vgl. Gillin, 2009b, S. 15). Die unbegrenzten Möglichkeiten in Verbindung mit der steigenden Anzahl von Usern räumen ihnen einen nie dagewesenen Einfluss ein. Auf der anderen Seite sind sich viele User aber immer mehr bewusst, welche Verantwortung sie dadurch tragen, sodass sie ihrerseits versuchen Ordnung in die nicht regulierte Social Media Welt zu bringen (vgl. Gillin, 2009b, S. 27f).
User, die im Internet Inhalte veröffentlichen, wollen gehört werden und mit anderen Usern kommunizieren. Gleichzeitig nutzen sie Social Communities, um Menschen mit ähnlichen Interessen zu treffen oder sich über Produkte und Dienstleistungen zu informieren (vgl. Weber, 2009, S. 6). Die Motive, warum User Social Media in Anspruch nehmen, sind durchaus vielseitig. In jedem Fall versprechen sie sich einen Nutzen davon oder wollen anderen Usern einen Nutzen bieten.
Im Jahr 2007 fand in Norwegen eine Befragung in den zu dem Zeitpunkt vier größten norwegischen Social Communities statt, an der 5233 User teilnahmen. 1200 Antworten auf die Frage, was die Hauptgründe der User für das Nutzen von Social Communities seien, wurden ausgewertet. Im Vordergrund stehen für die User laut der Befragung vor allem soziale Kontakte (vgl. Brandzaeg/ Heim, 2009, S. 3f) (Abbildung 3):
Abbildung 3 Overview over the user motivations in SNSs in %, Quelle: Brandzaeg/ Heim (2009), S. 4
Socializing nimmt eine wesentliche Rolle bei der Internetnutzung ein. In Social Communities finden Menschen gleichgesinnte Personen, mit denen sie sich austauschen können. Entscheidend hierfür ist die Gruppenzugehörigkeit. Für User können Communities eine Bezugsgruppe darstellen. Das bedeutet, dass sich User in Social Communities gegenseitig beeinflussen. Ein Meinungsaustausch in einer spezialisierten Community kann z. B. dafür sorgen, dass ein User seine Einstellung noch einmal überdenkt (vgl. Kotler/ Keller/ Bliemel, 2007, S. 278f). Inwieweit dieser Effekt tatsächlich zutrifft, hängt allerdings auch davon ab, wie intensiv die Teilnahme in entsprechenden Communities ist.
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