Social Media Metrics – Die Erfolgsmessung von Marketing Kampagnen im Sozialen Netz
Gastbeitrag von Rene Baron
In Zeiten von Internetforen, Blogs oder Meinungsportalen, in denen jeder eigene Erfahrungen über Produkte oder Dienstleistungen austauscht, erkennen immer mehr Firmen die enorme Bedeutung von Social Media. Kaum ein Internetnutzer, der nicht auf mindestens einem der zahlreichen sozialen Netzwerke angemeldet ist. Marketing würde heute nicht mehr zeitgemäß wirken, wenn es nicht in eben diese Social Media Bereiche vorgedrungen wäre; wo der Werbende einen direkten Draht zu seinem potentiellen Kunden findet.
Die Erfolgsmessung dieser Art von Marketingkommunikation erfolgt häufig oberflächlich anhand der Netzwerkgröße, sprich der Anzahl an Followern, Fans, Views und dem erzeugten Traffic, sowie der Anzahl der Kommentare.
Aufgrund des hohen Stellenwerts den diese Netzwerke mittlerweile einnehmen, ist diese Art der Messung allerdings unzureichend. Um genauer verifizierbare Daten wie beispielsweise den Return on Investment (ROI), also Kapitalrendite für Aktivitäten oder den allgemeinen Wert von Social Media Kommunikation besser abschätzen zu können, sind weitere Auswertungsmethoden notwendig.
Mitunter können die Verzweigungen für einen Webauftritt dabei so komplex ausfallen, dass der eigens dafür angestellte IT-Experte für Web-Development nicht mehr ausreicht und man die Zuhilfenahme eines entsprechenden Social Media Analysten in Betracht ziehen sollte, um den komplexeren Auswertungen der Social Media Metrics Herr zu werden. Angesichts der rasanten Weiterentwicklung und aufgrund der immer komplexer werdenden Zusammenhänge und Kriterien die für die Auswertung, lassen sich die Anforderungen, Social Media Metrics zu erfassen, nur spärlich umsetzen. Im weiteren Verlauf sollen die wichtigsten Messkriterien erörtert werden.
Social Media Metrics im Überblick:
Traffic gibt im wesentlichen Aufschluss über die Anzahl der Besucher der eigenen Webseite. Daraus lassen sich Analysen zu Nutzerzahlen des eigenen Profils, der eigenen Applikationen und Domains auswerten; u.a. werden dabei Seitenaufrufe, Verweildauer, Unique Visits und Visits erhoben. Dadurch kann auch analysiert werden, durch welches Endgerät (Smartphone, Laptop, PC, Tablet), aber auch über welches Betriebssystem (Android, Windows, Linux) die Social Media Maßnahmen die erfolgversprechendsten Ergebnisse erzielen. Auch die Teilnahmen an einem ausgeschriebenem Wettbewerb oder die Aufrufe der angesehenen Videos sind von Bedeutung. Jedoch muss natürlich bei Traffic-Daten entsprechend differenziert werden; so können beispielsweise nicht gewollte und eher peinliche Maßnahmen auf dem eigenen Profil erfolgreicher sein und mehr Traffic erzeugen, als gezielte Maßnahmen die genau darauf abzielen.
Reputation stellt wohl die am einfachsten zu messende Größe des Social Media Erfolgs dar. Der Gesamteindruck eines Unternehmens auf die einzelnen Nutzer spiegelt sich hauptsächlich in den Nutzerzahlen wieder. Die Messung gestaltet sich dementsprechend simpel und lässt sich vor allem an der Anzahl und Verteilung von Fans, Followern (aktive oder nicht aktive Mitglieder), positiver/negativer Beiträge und „Gefällt mir“ bzw. „+1“ Wertungen, sowie der längerfristigen Entwicklung dessen dingfest machen. Besprochene Themen und Top-Autoren spielen eine Rolle um den Anstieg der Kundenzufriedenheit voranzutreiben. Auch können mitunter demographische Daten wie Alter oder Geschlecht in die Analyse mit einfließen.
Konversion ist der wahrscheinlich wichtigste Teil um die Effektivität einer Marketingmaßnahme zu messen. Sie misst die Anzahl der Besucher, die gewünschte Aktionen ausführen (z.B. der Kauf des angebotenen Produkts bzw. der Dienstleistung). Neben dem Umsatz wird bei einer Erhöhung der Konversionsrate auch die Rendite erhöht. Jedoch gestaltet es sich im Zusammenhang mit sozialen Netzwerken schwierig, die tatsächlich auf Social Media Maßnahmen zurückführbare Konversion festzustellen, da die bisherigen Messmöglichkeiten oft nicht die eigentliche Leistung von Social Media sichtbar machen. Denn häufig liegen weitaus mehr Schritte zwischen abschließender Konversion und der Social Media Kommunikation, z.B. die organische Suche in Suchmaschinen. In einer Kette von Kommunikationsanstrengungen liegen Social Media Metrics meist am Anfang und erzeugen erste Aufmerksamkeit, so dass die später gelagerten Maßnahmen allerdings den Konversionserfolg zugeschrieben bekommen. Deswegen ist es äußerst schwer den tatsächlichen Effekt von Social Media Anstrengungen messbar zu machen.
Meistens bieten die Plattformen selbst entsprechende Tools an, um die Social Media Metrics messbar zu machen. So werden bei Facebook durch den Einsatz des Tools „Facebook Insights“ o.g. Messgrößen sichtbar gemacht. Auch Tools von Drittanbietern bieten einen Einblick, um benötigte Daten zu beschaffen. Einen exakten Aufschluss bieten diese Daten aber leider nicht. Aufgrund einer weiterhin ungenauen Erfolgsmessung und diffusen Datengrundlagen – sowie auch zahlreichen unterschiedlichen Tools – lässt sich der Beitrag des IT-Projekts Social Media noch nicht genau ermitteln. Es scheint aber fast absehbar zu sein, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis sich herauskristallisiert hat, welche Daten den Nutzen von Social Media am ehesten widerspiegeln.
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